Praktikant in Hollywood
Sep 20
Wenn man an einer Filmhochschule studiert, kann es leicht passieren, dass man dann und wann den Kontakt zur Wirklichkeit verliert. Dann ist es durchaus empfehlenswert, aus der Hochschule auszubrechen und in das echte (Film)Leben einzutauchen.
In das Haifischbecken “Hollywood” zum Beispiel.
Haifische habe ich während meines Sommers in Los Angeles keine erlebt. Dafür umso mehr große und kleine Fische, die in ihrem Ego bis heute normal geblieben sind.
Ich war Praktikant bei Kinofilmproduktionen, bei Fernsehserien und Sitcoms, bei CBS, ABC, U und WB – wie sich die Buchstabensuppe in H‘w’d bezeichnenderweise nennt – und behaupte nun, die gesamte Bandbreite der amerikanischen Unterhaltungsindustrie gesehen zu haben.
Wie soll man nun soch einen famosen Sommer zusammenfassen?
Da ich eben von einer Buchstabensuppe sprach, würde sich ein Hollywood-ABC anbieten, sehr subjektiv, politisch inkorrekt, angeberhaft und selektiv, doch hoffentlich unterhaltsam und lehrreich zugleich. Die Profis da drüben haben das Filmedrehen ziemlich perfektioniert und es ist für einen Filmstudenten ein steiles Gefühl, mit Leuten am Mittagstisch zu sitzen, die die Original-Motte aus „Das Schweigen der Lämmer“ bei sich zu Hause im Marmeladenglas stehen haben.
Hollywood ist voller Geschichten, Anekdoten, Halbwahrheiten, Legenden; ist eine große Familie mit Freund- und Seilschaften kreativer Menschen, die alle ihr Lebensglück im Story- und Emotion-Delivery-Business gefunden haben.
Also, lasst uns das Hollywood-ABC beginnen!